Nachtrag zur Ankündigung vom Frühjahr:
Unser neuestes Feature (Deutschlandfunk) gibt es jetzt im Internet zum Nachhören.
Vom Springen
Wir springen weit und hoch, wir springen in die Luft vor Freude. Auch Quanten springen oder Gedanken. Die Flut springt, Elektronen springen, das Ei springt oder auch nicht. Beim Springen überwinden wir eine Kluft, mal mit, mal ohne Hilfsmittel, mal aus schierem Übermut, mal aus Not.
Beim Zappen springen wir durch die Programme und im Internet springen wir von Knotenpunkt zu Knotenpunkt – die Verbindungswege der Algorithmen jedoch, die bleiben uns meist verborgen. Springen bedeutet notwendigerweise, dass etwas übersprungen wird: ein Graben, ein Hindernis, etwas, das wir nicht für wichtig nehmen, vielleicht nicht einmal wahrnehmen. Mit jedem Sprung geht also etwas verloren. Der Weg ist das Ziel, gilt das auch für den Sprung? Die Landung jedenfalls ist nicht immer vorhersehbar. Der Sprung wird zu einer Metapher unserer Zeit und Geisteshaltung. Heute hier und morgen dort. Überspringen wir womöglich das Wesentliche?
Susanne und Sandro Böhme, Fallschirm- und Wingsuitspringerin, Karlsruhe
Ulrike Draesner, Lyrikerin und Schriftstellerin, Berlin
Nora Gomringer, Performance Poetin, Bamberg
Tobias Hülswitt, Schrifsteller, Literaturtheoretiker, Berlin
Dalibor Markovic, Performance Poet, Frankfurt am Main
Martin und Alex, Traceure, Parkour One, Berlin
Harald Neumeyer, Kulturwissenschaftler, Universität Erlangen
Sebastian Siebrecht, der größte Schachgroßmeister, Essen
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